Der Wirtschaftminister und die Bildungsministerin Deutschlands fordern eine Lockerung der nationalen Einwanderungsregeln, um damit dem beklagten Fachkräftemangel zu begegnen (FAZ, 02.08.10).
Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) entgegnet angesichts der Arbeitslosenzahl: „Das vorhandene Potential im Land sollte erst einmal genutzt werden“ (s.o.).
Ein weiterer, für manche Unternehmen überlebenswichtiger Aspekt wird in diesem Zusammenhang jedoch erneut übersehen: Die Möglichkeit, die bereits in den Unternehmen arbeitenden Fachkräfte durch die systematische Reduzierung der Produktivitätsfresser zu entlasten. Bis zu einem Drittel der Arbeitszeit geht zum Beispiel für solche administrative Abläufe verloren, die noch nicht optimiert wurden – für Bürokratie und für Blindleistung. Das ist Mitarbeiter-Überlastung für den Papierkorb und kann systematisch und einfach verbessert werden. In Folge steigt die Wertschöpfung pro Mitarbeiter. In diesem Sinne ist dem BA-Vorsitzenden schon in verkürzter Form zuzustimmen: „Das vorhandene Potential sollte erst einmal genutzt werden.“